Charavines nach Le-Pont-de-Beauvoisin
8 h / 25 km
Schon wieder schönes
Wetter... Über dem See liegt noch Nebel, der allerdings von der
Sonne bereits derart angestrahlt wird, das alles nur noch leuchtet
und glitzert. Es muß irgendeine verflixte Teufelei sein, die seit
der Anwesenheit von Monsieur L'Ombrage für Sonne sorgt. Aber damit
ist heute Abend Schluß!
Erstmal stecken wir eine
Reihe von Schlappen und Pleiten ein. Frühstück: von vorgestern.
Metzger: geschlossen. Bäcker: immerhin. Zurück zum Supermarkt: auch
geschlossen. Also sitzen wir frustiert auf dem Touristenparkplatz
zwischen Mülleimer und Glascontainer und frühstücken leider nur
sehr mittelmäßige Törtchen. Immerhin an der Kilometerkapazität
gemessen in gerechter Verteilung.
Monsieur L'Ombrage
absolviert heute seine Wandergesellenprüfung, auch wenn er nichts
davon weiß. Um ihm die Prüfungsangst zu nehmen, schlage ich ihm -
unter dem Deckmantel der landschaftlich schöneren Version - einen
absurd weiten Weg zum heutigen Etappenziel vor, der sich in einer
sehr weit ausholenden Kurve bewegt. Boshafte Menschen würden sagen:
Umweg. Und siehe da: Monsieur L'Ombrage wischt meinen Vorschlag
souverän beiseite und präsentiert eine eigene Alternative. Da die
ersten Kilometer auf einer mittleren Landstraße verlaufen,
protestiere ich noch matt (vor allem, um die Fassade aufrecht zu
erhalten) und füge mich dann. Hat ja auch den Vorteil, daß ich den
ganzen restlichen Tag einfach locker "War doch DEINE Idee!"
antworten kann, falls irgendwelche Klagen kommen sollten.
Zum Mittagessen zaubert sich aus den diversen Rücksäcken doch ein recht reichhaltiges Angebot hervor. Ganz so schlimm geht es uns also doch nicht. Zwei Stücke Pizza, akzeptables Baguette von gestern, Knoblauchsalami, Schokoriegel. Kann man machen. Aussicht gibt es gratis dazu und als wir wieder loslaufen, rafft sich die Kuhherde auf der Wiese unterhalb endlich dazu auf, ihre Choreographie vorzuführen. Dreißig braune Kühe im Galopp, Aufteilung in zwei Gruppen, synchrone Drehung der beiden Gruppen, Aufstellung in gerader Linie, langsam auf den Zuschauer zurücken, wieder Aufteilung in zwei Gruppen, ausladende Drehbewegung im Galopp. Sieht nicht schlecht aus, vor allem von unserem erhöhten Logenplatz.
Zum Mittagessen zaubert sich aus den diversen Rücksäcken doch ein recht reichhaltiges Angebot hervor. Ganz so schlimm geht es uns also doch nicht. Zwei Stücke Pizza, akzeptables Baguette von gestern, Knoblauchsalami, Schokoriegel. Kann man machen. Aussicht gibt es gratis dazu und als wir wieder loslaufen, rafft sich die Kuhherde auf der Wiese unterhalb endlich dazu auf, ihre Choreographie vorzuführen. Dreißig braune Kühe im Galopp, Aufteilung in zwei Gruppen, synchrone Drehung der beiden Gruppen, Aufstellung in gerader Linie, langsam auf den Zuschauer zurücken, wieder Aufteilung in zwei Gruppen, ausladende Drehbewegung im Galopp. Sieht nicht schlecht aus, vor allem von unserem erhöhten Logenplatz.
Der restliche Tag ist Bummeln und Sitzen. Ich lache über ein Pferd, das alleine auf einer Wiese steht und offensichtlich Angst vor den ganzen gelben Blumen hat. Das unterstelle ich zumindest. Ich lache nicht über Monsieur L'Ombrage, der inzwischen jeden unnötigen Umweg vermeidet, und sei er auch noch so kurz. Mehrmals muß ich ihn daran erinnern, daß der heutige Weg SEINE Idee war. Nachdem auch mal wieder ein Weg, der besonders wichtig für das Fortkommen gewesen wäre, nicht zu finden war und wir wieder dieselbe Strecke zurücktigern müssen, konfrontiert er mich nur noch mit Schweigen. Erst auf der gesperrten Straße den Berg runter kommt wieder Leben in Monsieur, als er voller Elan und ganz der ordentliche Deutsche dafür sorgt, daß die gesperrte Straße auch wirklich eine gesperrte Straße ist.
Die letzten Kilometer bis zum Bahnhof regiert dann die Verzweiflung. Vor allem, weil die gemeinsame Reise bald zu Ende geht. Monsieur wird dank der furchtbaren Bahnverbindungen noch heute Abend einen Zug in das nächstgrößere Kaff besteigen müssen, um dort am nächsten Morgen seinen Anschlußzug zum Genfer Flughafen zu kriegen. Also feiern wir Abschied am malerischen Bahnhof von Le-Pont-de-Beauvoisin, den die klugen Planer immerhin mit einer Picknickbank unter schattigen Bäumen garniert haben. Aus meinem schrillen 60-Jahre-Glaskasten-Bahnhofshotel hole ich schnell ein paar Bier herbei und drücke Monsieur zum Abschied. Zusammen mit mehreren verzweifelten Jugendlichen fährt er zurück in die Zivilisation.
Ich gehe rüber in mein Glaskastenhotel, kippe angezogen aufs Bett und schlafe erstmal auf der Stelle in.
Die letzten Kilometer bis zum Bahnhof regiert dann die Verzweiflung. Vor allem, weil die gemeinsame Reise bald zu Ende geht. Monsieur wird dank der furchtbaren Bahnverbindungen noch heute Abend einen Zug in das nächstgrößere Kaff besteigen müssen, um dort am nächsten Morgen seinen Anschlußzug zum Genfer Flughafen zu kriegen. Also feiern wir Abschied am malerischen Bahnhof von Le-Pont-de-Beauvoisin, den die klugen Planer immerhin mit einer Picknickbank unter schattigen Bäumen garniert haben. Aus meinem schrillen 60-Jahre-Glaskasten-Bahnhofshotel hole ich schnell ein paar Bier herbei und drücke Monsieur zum Abschied. Zusammen mit mehreren verzweifelten Jugendlichen fährt er zurück in die Zivilisation.
Ich gehe rüber in mein Glaskastenhotel, kippe angezogen aufs Bett und schlafe erstmal auf der Stelle in.
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