Premiere!!!

Ich bin noch nie - merke: noch NIE! - beim Wandern von den Bullen angehalten worden. Heute war es soweit... Nur 10 Minuten vor meinem Etappenziel kommen mir auf der Straße zwei Motorradpolizisten entgegen. Kurz darauf überholen sie mich nochmal von hinten, und ich vermute schon fast einen Ausritt mit den neuen Motorrädern. Als sie dann aber 2 min später nochmal von vorne kommen und ihre Warnblinker einschalten, ist klar, was jetzt kommt: "Bonjour, Monsieur...!" Ausweiskontrolle. Reicht dem Kollegen nicht und er fragt intensiv nach dem Woher und Wohin. Und Warum. Etwas investigativ für eine einfache Personenkontrolle. Ich frage nach, was es für ein Problem gibt und er erwähnt irgendwas von einem Mann, der zu Fuß unterwegs ist, "qui pose des problèmes". Jaja, klar...

Als er sich dann aber zum Telefonieren entfernt und meine ganze Geschichte der Leitstelle runterbetet, glaube ich ihm so langsam. Ich stehe wie der letzte Depp am Straßenrand direkt in einer unübersichtlichen Kurve und versuche die gaffenden Autofahrer zu ignorieren. Alles Reden reicht aber immer noch nicht: Rucksackkontrolle. Alles raus, der Haufen wächst. So richtig ab gehen die Herren dann beim Anblick meiner Zweitschuhe im Rucksack, nochmaliger Anruf bei der Leitstelle, Foto von der Sohle gemacht, gleiches von meinen Wanderstiefeln (oha, Dienst-Blackberrys!). Ich revanchiere mich mit einem Foto der Herren samt Maschinen. Langsam wird's spannend, vielleicht kriege ich ja heute noch eine kleine Stadtrundfahrt von den Herren spendiert. Aber dann ist doch alles gut, ich darf meinen Kram wieder einpacken. Der Kollege erklärt mir noch den Weg zu meiner Unterkunft (er sprach übrigens freiwillig englisch, wenn mein französisch nicht ausreichte) und schiebt am Ende eine kleine Entschuldigung ein. Kein Problem, es war mir ein Vergnügen!

Alors: "Au revoir, les flics!"